Wachablsung

Darius Mahmoudi

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Fliegen

Ich stellte den Schwerpunkt auf 93 mm ein. Diesen Wert hatte ich von Herrn Valenta erhalten. Meine Ruderausschlge stehen im Kasten und drften keinen Piloten berfordern.

Zum Erstflug habe ich mir einen ruhigen Abend herausgesucht.
Nach den obligatorischen Checks bergab ich den SHARP WIND seinem Element. Er stieg gleich mchtig weg, zu mchtig fr meinen Geschmack, und so hatte ich alle Mhe, durch Drcken das Modell auf Kurs zu halten. Der Motor zieht sehr kraftvoll und wenn man die Tendenz zum Hochziehen kennt, kann man durch mavolles Nachdrcken im Steigflug einen sehr guten Steigwinkel erreichen. Eine Voreinstellung ber Zumischen von Tiefe mag ich nicht, da es in kritischen Situationen stren kann. Der Antrieb berzeugt vom ersten Flug an mit ordentlicher Leistung und mit ber drei Minuten Motorlaufzeit. Das passt schon mal.

In ca. 100m Hhe schalte ich den Motor ab und die ersten Manver beginnen. Zunchst muss ich die Rudereinstellungen deutlich korrigieren. Ich hatte durchweg berall zuviel Ausschlag. Also landen, reduzieren und noch mal hoch. Jetzt siehts schon viel besser aus. Der SHARP WIND ist mit seinen 2,8kg in der E-Version um ca. 1kg leichter als mein THERMIK C und das merkt man. Ich habe fast den Eindruck, das Modell will gar nicht mehr runter. Die Ruderreaktionen sind sehr direkt. Wie schon vermutet, ergeben die langen Querruder eine gute Wendigkeit. Nimmt man noch die Flaps dazu, hat man das Gefhl, einen wendigen F3Bler zu fliegen. Whrend der ersten Flge habe ich gleich ein paar Rollen und schnelle Runden geflogen. Selbst wenn man den SHARP WIND aus grerer Hhe ansticht, biegen sich die Flchen nicht durch, es flattert nichts und er wird fr einen F3Jler schnn schnell. Die Fahrt setzt der Scharfe Wind sehr gut in Hhe um. Das zustzliche Gewicht von Motor und Akku tun ihm eher gut als dass schadet. Bei weiteren Flgen, tagsber in der Thermik, konnte ich auch sehr schnes Kreisflugverhalten feststellen. Beim Thermikkreisen wirkt das Seitenruder angenehm direkt, um ihn in den Kreis hinein zu drehen. Dort kann man den SHARP WIND dann sehr gut mit dem Querruder absttzen und mit dem Hhenruder die Fahrt kontrollieren.

Wenn man die Flaps zusammen mit den Querrudern ca. 3-4 mm nach unten fhrt, wird aus dem Scharfen Wind ein Lauer Pups, also ein Floater. Er reduziert deutlich seine Geschwindigkeit und wird empfindlicher auf Thermik. Allerdings muss man dann auch darauf achten, ihm nicht zuviel der lebensnotwendigen Fahrt zu nehmen. Ich habe bei dieser Konfiguration etwas Tiefe zugemischt. Reit die Strmung einmal ab, macht er eine 90- 120-Kurve, lsst sich aber wieder weich abfangen. Diese Aktion kostet allerdings sichtbar Hhe.

Eine leichte Verwlbung nach oben bewirkt nicht sehr viel. Stellt man die Ruder mehr als 3mm nach oben, neigt der SHARP WIND bei diesem Schwerpunkt zum Unterschneiden. Ich lasse es daher bei ca. 1,5mm bewenden. Meistens fliege ich aber ohne negative Verwlbung.

Die Wirkung der voll gesetzten Butterfly-Stellung ist brutal.

Wenn man aus gengend Fahrt heraus die Klappen in diese Position fhrt, hat man den Eindruck, das Modell wrde hinten festgehalten. Es pendelt ein kleines bisschen um die Hochachse, was aber keine Richtungsnderung zur Folge hat. Einmal in dieser Flugposition stabilisiert, kommt es sauber, fast stehend herunter.

Ganz anders reagiert der SHARP WIND, wenn man aus zu geringer Geschwindigkeit in die Butterfly-Stellung fhrt. Dann nimmt er die Nase brutal nach oben und fngt an zu pumpen. Daran erkennt man eindeutig, dass das zuviel des Guten war. Daher habe ich jetzt die Butterfly-Ausschlge auf die Werte im Kasten eingestellt. Damit erzielt man eine sehr gute Wirkung und das Modell geht ohne jede Richtungsnderung sauber in den Sackflug ber.

Die Schwerpunktlage bei 93mm ist sicher am hintersten mglichen Punkt. Damit fngt der SHARP WIND nicht ab. Ich habe spter noch mal gut 15g Blei vorne rein, um etwas auf der sichereren Seite zu sein.

Mit diesem Setup sind 20 - 30 Minuten immer Flge Pflicht, egal wie das Wetter ist. Es sei denn, man wird vom Hafer gestochen und heizt die Hhe jedes Mal in Hotliner-Manier ab, der SHARP WIND machts klaglos mit!

Segler

Diesen Bereich reiche ich nach, sobald ich Zeit hatte, die Seglerversion fertig zu stellen und ausgiebig zu testen.

Was gibts noch zu sagen?

Bei einer etwas raueren Landung im Gras hat es ihm ein Ruderhorn einer Wlbklappe herausgerissen. Ich denke, hier war es mit dem Sekundenkleber nicht gut genug verklebt. Mein Wunsch wre, diese Ruderhrner beizulegen und das Einkleben jedem selbst zu berlassen. Dann kann man mit etwas 5-Minuten-Epoxi eine stabilere Verbindung herstellen. Ich bin jedoch sicher, dass auch die Festigkeit mit Sekundekleber im Flug kein Problem darstellt. Es ist halt nur rgerlich, wenn man wegen einer nicht so schnen Landung das Modell einpacken muss und zu Hause wieder kleben darf.

Fazit

Insgesamt hat mich der SHARP WIND voll berzeugt. Es finden sich in der Bauweise einige innovative Lsungen und viele Details, die eine deutliche Weiterentwicklung seit THERMIK C & Co. dokumentieren. Die bautechnische Lsung fr die Hhenruderanlenkung ist noch verbesserungswrdig und natrlich muss eine verstndliche Bauanleitung erstellt und beigelegt werden. Bei den beigefgten Anlenkungsteilen knnte man den fehlenden Rest noch dazupacken und die schlechten Teile durch bessere ersetzen. Sind diese Mngel beseitigt, bekommt der Kufer einen Baukasten auf hohem Niveau.
Fliegerisch haben wir es hier mit einem scharfen Wind zu tun und damit ist der SHARP WIND bei den TOP Modellen dabei. In der Hand des richtigen Piloten kann der Sharpi (wie er bei mir schon heit) auf Wettbewerben ein Wrtchen mitreden. Das Schnste daran ist aber, dass der SHARP WIND erschwinglich und vor allem erhltlich sein wird. Dafr steht Valenta schon seit Jahren: Ordentliche Ware zu ordentlichen Preisen! Weiter so!